MEDIENBERICHTE

NEU: http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/rueste_wueste_postkarte.pdf

Im Anschluss an die AKK Berlin2014 wurde in den folgenden Medien darüber berichtet (mit Zitaten und in umgekehrt zeitlicher Reihenfolge):

 

  • Zweimonatszeitschrift „M&R | MELODIE UND RHYTHMUS„, Ausgabe November/Dezember 2014, Seite 6, im Handel seit 28. Oktober 2014, unter dem Titel „Der Mehrheit ein Gesicht geben. In Berlin tagte die Antikriegskonferenz„:

Wie wurde aus der Forderung ‚Nie wieder Krieg‘ die Maxime ‚Nie wieder Krieg ohne uns‘? Diese Frage stellte der Historiker Jörg Wollenberg am Beginn seines Vortrags den rund 100 Teilnehmern der Antikriegskonferenz, die vom 3. bis 5. Oktober im Berliner Haus der Demokratie und Menschenrechte stattfand. … ‚Deutschland zuerst!‘, so Wollenberg, sei der Grundgedanke einer deutschnationalen Sichtweise, die den ‚Ideen von 1914‘ ebenso zugrunde liege wie den Reden des heutigen Bundespräsidenten.

Wollenbergs Ausführungen folgte ein Referat der Musikwissenschaftlerin und Chefredakteurin von M&R – Medienpartner der Antikriegskonferenz – Susann Witt-Stahl über Krieg und Populärkultur. Sie sprach über die ‚dunkle Seite des Pop‘, der Instrumentalisierung populärer Musik für Kriegspropaganda, … Witt-Stahls Thesen, dass es eine toltalitäre gesamtkunstwerkliche Ausrichtung der Kulturindustrie und ‚Ästhetisierung der Politik‘ gebe, wurde anschließend kontrovers diskutiert.

Im dritten Beitrag des Abends skizzierte Matthias Jochheim (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs) die Geschichte des aktuellen Ukraine-Konflikts, … Dabei hob Jochheim insbesondere auf die Einmischungspolitik und die ökonomischen Interessen des Westens ab und auf die Gefahren, die darin für die Bevölkerung stecken.

… Themen waren u. a. der ‚Info-‚ und ‚Cyberkrieg‘, das ‚virtuelle Schlachtfeld‘ (R. Gössner. H.-J. Kreowski, M. Schulze von Glaßer) und der Zusammenhang zwischen Krieg und Freihandel. Mitorganisator Rudolph Bauer vom Bremer Friedensforum nannte als Ziel der Konferenz, jener Mehrheit ein Gesicht zu geben, die gegen auslandseinsätze der Bundeswehr sei und von den Medien übergangen werde. Für das kommende Jahr sind weitere lokale Antikriegskonfernzen geplant.“ Michael Zander

 

  •  Auf Youtube am 26. Oktober 2014: Ulla Jelpke („Mobilisierung gegen Krieg und Militarisierung„) unter http://youtu.be/BJ0Y8K8DpUQ

 

  • Auf Facebook am 20. Oktober 2014 wurde der UZ-Bericht vom 10. Oktober 2014 gepostet unter: http://www.stattweb.de/files/civil/Doku20141010uz.pdf

 

  • Online auf Neue Rheinische Zeitung Nr 480 vom 15. Oktober 2014 in der Rubrik „Krieg und Frieden“ unter dem Titel „Antikriegeskonferenz im ‚Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin‘: Medienkrieg um Ukraine und Irak von Daniela Lobmueh; http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20864

 

  • Auf YouTube am 13. Oktober 2014: Wolfgang Bittner („Die Strategie der Destabilisierung, Eskalation und Militarisierung – am Beispiel der Ereignisse in der Ukraine„) http://youtu.be/Lq4Cd0UQL2M

 

 

Kennt die von Nato-Kriegstrommeln dröhnende westliche Welt heute noch ein Forum, wo IranerInnen und US-AmerikanerInnen gemeinsam um Frieden und Abrüstung ringen? Hier in Berlin gab es eines: Etwa 150 Friedensbewegte trafen sich am Wochenende im „Haus der Demokratie und Menschenrechte“ in Berlin. …

Die meisten Redner thematisierten den schwelenden Ukraine-Konflikt und dabei besonders die verzerrenden und kriegstreiberischen Berichte in deutschen Mainstream-Medien. Den kräftigsten Beifall bekam dafür der Jurist und Literat Wolfgang Bittner (Kisch-Preisträger 1978). Er geißelte westliche Medien und Politik und zeichnete minutiös die Ereignisse in der Ukraine und ihre verlogene Ausnutzung zur Propaganda nach: Von der vom Westen finanzierten Revolte, über die ungeklärten Massenmorde die entweder den so dämonisierten Gegnern des Westens, Janukowitsch und Putin, ohne Beweise angehängt (Maidan-Sniper, MH-17-Abschuss) oder totgeschwiegen wurden (Massaker an Janukowitsch-Anhängern in Odessa) bis zur teils wöchentlich neu behaupteten „russischen Invasion“, von der nie eine echte Spur zu finden war.

Das Thema Krieg und Medien fand sich auch in einer Schulbuch-Kritik, die nachwies, dass kritisches Denken in Sozialkunde heute durch subtilen Block-Patriotismus für „den reichen Westen“ ersetzt wird, sowie bei Susann Witt-Stahl (schreibt für „Melodie und Rhythmus“) zu Militarisierung der Popmusik bzw. –kultur und Michael Schulze von Glaßer zu Video-Kriegsspielen. Der Bremer Informatiker Hans-Jörg Kreowski schloss mit dem Thema IT und Cyberkrieg an, ebenso der Jurist Rolf Gössner, der die NSA geißelte.

… Zum Thema Wirtschaft und Krieg erläuterte der Korruptionsforscher Werner Rügemer, wie imperiale Machtpolitik unter dem Deckmantel des „Freihandels“ betrieben wird, aktuell etwa im Deregulierung und Privatisierung durchsetzenden TTIP. Sein Kollege, der Kriminologe Thomas Barth, stellte unter dem „Stichwort Blackwater“ die neue Dimension der Privatisierung der Kriegsführung vor und erweiterte die Perspektive auf die im Westen dominierende Ideologie des Neoliberalismus: Dieser schwäche den Sozial- und Rechtsstaat, da hoheitliche Funktionen wie Militär, Geheimdienste, aber auch im zivilen Bereich Polizei, Haftanstalten und viele weitere Dienstleistungen demokratischer Kontrolle entzögen würden. Als Beispiel neben der notorischen Söldnerfirma Blackwater nannte er den Weltmarktführer G4S, der mit 650.000 Beschäftigten bereits zum (nach Walmart) größten Arbeitgeber der Welt aufgestiegen sei. G4S habe von der Gefängnis- und Polizeiprivatisierung profitiert …

Abschließend stellten Julian Firges und Claudia Holzner, die an der Uni Kassel studieren, ihre Arbeit für Zivilklauseln vor : Wissenschaft und Forschung sollten sich verpflichten, nicht im Bereich Militär tätig zu sein. Sie hatten alle Professoren ihrer Universität aufgesucht, aber kein einziger war bereit gewesen, sich ihrem Projekt anzuschließen. Die finanzielle Austrocknung der Bildung zwinge deutsche Hochschullehrer heute zur Jagd nach „Drittmitteln“, die besonders in militärisch nutzbaren Forschungsgebieten sprudelt.

Schwester Maryam Djamshidiat bereicherte viele der Konferenzvorträge mit teils langen bewegenden Beiträgen, die den Beifall der ca. 150 Kongressbesucher fanden. Die bekennende Muslima floh vor 30 Jahren aus dem Iran, lebt in Bremen und arbeitet in Nigeria an einem christlich-islamischen Friedensprojekt. Die nicht nur äußerlich an Mutter Theresa erinnernde Schwester berichtete von ihren Erfahrungen aus dem Krieg Iran-Irak, von kranken und sterbenden Kindern nach Giftgasangriffen auf den Iran. … Verschwiegen werden meist auch (aber nicht auf dieser Friedenskonferenz) die Leiden der mit Krieg überzogenen Menschen unter der von den USA eingesetzten Uran-Munition. Die angeblich nur der besseren Durchschlagskraft wegen mit Uranabfällen aus der Atomindustrie versetzten Granaten lassen ein verseuchtes Land mit Krebs und Erbkrankheiten für viele künftige Generationen zurück. Dies führt weltweit, von Bagdad über Belgrad bis Kabul, zur dauerhaften Schwächung der vermeintlichen Feinde der USA durch Siechtum und Tod.

Verschwiegen wird meist auch, dass im damaligen Iran-Irak-Krieg die USA sowohl den verbündeten Irak mit Waffen belieferten als auch heimlich den Iran (wie erst viel später in der Iran-Contra-Affäre enthüllt wurde). Dies geschah aus der zynischen Überlegung heraus, dass Moslems, die man zu Hass und Gewalt aufstacheln kann, sich am besten gegenseitig umbringen sollten.

Mit starkem US-Akzent vorgetragen wurden in der Schlussrunde Fragen zum Abbau der US-Militärbasen in Deutschland, deren Weiterbestehen nach Friedensschluss 1990 (rechtlich zweifelhaft) durch Austausch von Regierungsnoten zwischen Bonn und Washington besiegelt wurde. …

 Siehe ungekürzt unter: http://www.labournet.de/interventionen/kriege/antimili-all/antikriegskonferenz-berlin2014-vom-3-5-oktober-2014/

 

  • Online bei Bremer Friedensforum am 10. Oktober 2014 unter dem Titel „Die Militarisierung ist in allen Bereichen voll im Gange

 

Kurzer Bericht von der Antikriegskonferenz in Berlin

In Berlin fand am Wochenende vom 3. bis 5. Oktober 2014 im Haus der Demokratie und Menschenrechte die Antikriegskonferenz statt. … Viele Organisationen haben die Konferenz ideell und materiell unterstützt. 80 – 100 Teilnehmer hatten sich eingefunden, um am sehr umfangreichen und vielfältigen Programm teilzunehmen.

… Kunst und Kultur kamen ebenfalls zu ihrem Recht. Vor Beginn fand am Freitag eine Ossietzky-Matinée statt und am Sonnabend eine Performance mit kleinen Werken von Karl Valentin bis zu Ernst Jandl.

Bei der Fülle der Beiträge ist es schwer, auf einzelne besonders einzugehen. Ich will dennoch drei hervorheben, weil sie auf großes Interesse stießen.

– Das war einmal Hans-Jörg Kreowski von der Universität Bremen, der vor den absehbaren Entwicklungen in der Drohnentechnologie warnte. Die USA würden planen, in zukünftigen Kriegen ein Drittel der Bewaffnung auf unbemannte Militärvehikel umzustellen.

– Susan Witt-Stahl, die jetzige Chefredakteurin von „Melodie & Rhythmus“, referierte eindrucksvoll über die Militarisierung und die allgemeine Rechtsentwicklung in der Populärmusik. Entsprechende Musik würde für die Emotionalisierung von Soldaten eine große Rolle spielen und immer mehr gezielt entsprechend eingesetzt werden. Eine linke, oppositionelle, fortschrittliche Musik, anders als in den 60er und 70er Jahren, wäre kaum noch vorhanden. Um so mehr wäre es notwendig, solche Tendenzen zu fördern und zu unterstützen.

– Michael Schulze von Glaßer gab mit vielen Videobeispielen einen Einblick in den gigantischen Markt für Computerspiele, hier besonders für die Kriegsspiele. Dabei werde eine ganz erschreckende Tendenz sichtbar: im Zuge einer Verschmelzung von realer und virtueller „Welten“ käme es zu einer immer engeren Zusammenarbeit zwischen Spieleentwicklern, Waffenhersteller und und Spielfilmproduzenten. Was so weit ginge, dass Games-Firmen ein Gefechtszentrum als kostengünstige virtuelle Übungsmaschine für die Bundeswehr entwickeln und im Gegenzug reale Waffensysteme optisch und akustisch in ihre Games einbauen.

Eine Veröffentlichung der Beiträge der AKK-Berlin 2014 ist in Vorbereitung.

Text und Foto: Sönke Hundt. Ungekürzt siehe http://www.bremerfriedensforum.de/410/aktuelles/die-militarisierung-ist-in-allen-bereichen-voll-im-gange/

 

  • Wochenzeitung „unsere zeit“ Nr. 41 vom Fr, 10. Oktober 2014, S. 12, ganzseitig unter dem Haupttitel „Keine Chance dem Militär, den Militaristen und ihren Propandagisten! Von der Berliner Antikriegskonferenz 2014“ mit einem „Fazit“ und einem Info-Kasten über die „AKK“:

Vom 3. bis 5. Oktober wurde die diskussionsfreudige ‚Antikriegskonferenz Berlin2014‘ von einer Initiative gleichen Namens (AKK) veranstaltet. … Stichworte für Vorträge, die umfassender informieren und die Bereitschaft zum antimilitaristischen Widerstand möglichst aktiv anregen wollten, waren unter anderem: Computerspiele als virtuelles Schlachtfeld, die krigerische Instrumentalisierung der Polpulärkultur, die Herstellung imperialer Normalität in Lehrbüchern, die militärisch instumentalisierte Forschung an Universitäten und Hochschulen, die ‚zivil-militärische Zusammenarbeit. …“ – Siehe ausführlich  http://www.dkp-online.de/uz/4638.pdf und ab 15.10. unter http://www.dkp-online.de/uz/4641.pdf – ab 20.10.14 unter http://www.stattweb.de/files/civil/Doku20141010uz.pdf

 

 

  • Tageszeitung „neues deutschland“ Nr. 232 vom Mo, 06. Oktober 2014, unter dem Titel „Drachen gegen Drohnen„:

„… Den theoretischen Unterbau für Aktionen wie ‚Drachen statt Drohnen‘ lieferte am Wochenende eine Antikriegskonferenz in der Hauptstadt. Dort warnte Hans-Jörg Kreowski von der Universität Bremen vor den absehbaren Entwicklungen: ‚Die USA planen, ein Drittel ihrer Bewaffnung auf unbemannte Militärvehikel umzustellen‘, so der Informatikprofessor. … Bei den Vereinten Nationen soll es kritische Stimmen gegen die Waffensysteme geben. Doch auch vor Ort kann aus Sicht der Friedensaktivisten etwas getan werden: So seien deutsche Universitäten zunehmend in die Entwicklung von Waffen wie Drohnen involviert. Mit sogenannten ‚Zivilklauseln‘, die Militärforschung an Universitäten untersagen, könne diese Entwicklung zumindest gebremst werden.“

 

Spenden-Extrakonto: Prof. Dr. Rudolph Bauer, Verwendungszweck: AKK

Ing-DiBa | BIC: INGDDEFFXXX – IBAN: DE69 5001 0517 5550 7669 17

2 Antworten auf MEDIENBERICHTE

  1. Barbara Matuschewski sagt:

    Es ist höchste Zeit, dass sich die Friedensinitiativen als politische Kraft formieren
    und gegen den Rüstungswahnsinn, Kriegstreiberei friedliche Zeichen , Handlungen und Wege entgegensetzen.

    • rudolph sagt:

      Adalbert Hepp (Göttingen) schrieb uns:
      Ich unterstütze vehement jede Initiative, die geeignet ist, die ungehemmte Produktion und Verbreitung von Kriegswaffen einzudämmen und kriegerische Auseinandersetzungen so weit wie möglich zu verhindern. Ich bin skeptisch, dass dafür allein Appelle, Debatten oder Verhandlungen ausreichen.

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